Ratgeber

für Pat*innen und ehrenamtliche Helfer*innen

Was genau gemacht werden kann, wenn eine Person depressiv ist, kann gar nicht so leicht gesagt werden. Dafür sind Depressionen schlicht und ergreifend zu verschieden, der Verlauf zu individuell. Nur eines ist klar: soziale Kontakte helfen immer!

Es hilft den Betroffenen positive Erfahrungen zu machen und so nicht weiter in den  Teufelskreis der negativen Gedanken einer Depression abzurutschen. Oder eben ganz aus diesem auszubrechen.

Eine Patenschaft ist somit keine Garantie gegen Depressionen, aber sie kann bei Depressionen helfen oder vorbeugen, dass es gar nicht zu einer Depression kommt. Und das auf beiden Seiten.

Bei denen die helfen und bei denen, die Hilfe bekommen. Somit ist es ein besonders schöner Nebenaspekt der Patenschaft: Es haben immer beide Seiten etwas davon.

Doch wie helfen, wenn wirklich eine Depression vorliegt? Genau das ist eben nicht so einfach. Aber vor dem Hintergrund, dass Depressionen oft übersehen werden, ist sich darüber auf dieser Seite zu informieren ein guter erster Schritt. Denn das bedeutet: Ich war aufmerksam und kann nun handeln. Jetzt stellt sich aber die Frage: Liegt wirklich eine Depression vor? Dafür eignet sich unsere Do-it-yourself-Checkliste.

Anhand dieser kann eingeschätzt werden, ob eine Depression vorliegt oder nicht. Für sich selbst ist die Checkliste natürlich schnell gemacht, mit Betroffenen ist es schon schwierig.

Hauptproblem ist, dass sich Menschen mit einer Depression oftmals zurückziehen. Offen darüber reden, können nur die wenigstens. Einerseits weil Depressionen immer noch stigmatisiert sind und andererseits, weil es etwas ist, was einem im Innersten betrifft. Darüber mit anderen zu reden ist meistens nicht leicht. Wenn man sich das vergegenwärtigt, hat man schon den nächsten Schritt geschafft und kann das Gespräch suchen. Hier ist es besonders wichtig eine ruhige, entspannte und somit vertraute Gesprächsatmosphäre zu schaffen.

Doch nicht nur das Gespräch ist wichtig, sondern auch die Zeit danach. Auch wenn die betroffene Person erkennt, dass sie depressive Züge hat, sucht sie sich nicht automatisch Hilfe. Viel mehr sind Gedankenmuster wie: „Das geht schon vorbei, irgendwann“ oder „Mir kann sowieso niemand helfen“ naheliegend. Das kann dazu führen, dass die Person zwar sagt, dass sie Hilfe suchen will, es aber im Endeffekt nicht macht. Hier gilt: Vorsicht! Denn zu viel Druck an dieser Stelle führt zur Blockadehaltung, zur Abwehr und die Wahrscheinlichkeit, dass die Person sich Hilfe sucht, sinkt. Deswegen lieber positiv bestärken. Unterstützungsangebote machen, wie „Wir können gerne zusammen nach passender Hilfe suchen, wenn du willst“. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Person sich Hilfe sucht, von ganz allein.

Denn ohne Hilfe geht es nicht. Eine Depression ist eine ernsthafte Krankheit, bei der professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden muss. Daran führt kein Weg vorbei. Aber das Gute ist: Auch wenn wir nicht alle professionell helfen können, so können wir doch wichtige Präventionsarbeit leisten. Nämlich indem wir unsere sozialen Kontakte pflegen und genießen. So beugen wir nicht nur Depressionen bei anderen vor, sondern auch bei uns selbst.