Wege aus dem

Schneckenhaus

Das Schneckenhaus hat eine Schnecke immer dabei. Sie kann sich darin zurückziehen, egal wo sie ist und vor allem: egal wann sie will. Menschen mit Depressionen haben ein ganz eigenes Schneckenhaus, in das sie sich zurückziehen. Wenn eine depressive Person darin ist, nehmen das Außenstehende als Langeweile oder Traurigkeit war. Denn die Person verhält sich passiv, somit uninteressiert am Geschehen, was als Traurigkeit und Langeweile interpretiert wird.

Genau diese Interpretation verstärkt aber die Passivität in der sich die Person befindet, da mit ihr oftmals nicht angemessen kommuniziert wird. Das wiederum führt zu mehr Passivität. Also dazu, dass man sich immer weiter ins Schneckenhaus zurückzieht. Der Teufelskreis der Depression hat begonnen. Doch wie kann man sein Schneckenhaus wieder verlassen? Was sind Wege um daraus auszubrechen?

Diese sind gar nicht so einfach zu finden. Negative Gedanken führen im Rahmen einer Depression an sich immer zu Verhaltensveränderungen. So kommt es zum Rückzug ins Innere. Man will einfach öfters allein sein.

Darunter leiden die sozialen Kontakte, man trifft weniger Freundinnen und Freunde, hat weniger Zeit für Hobbys. Allgemein wird viel weniger gemacht. Genau deswegen erfährt man auch weniger Selbstbestätigung. Das Gefühl ein aktiver und lebendiger Teil einer Gemeinschaft zu sein nimmt ab. Das verstärkt wiederum den Rückzug ins eigene „Schneckenhaus“. Doch wie daraus ausbrechen?

Das ist gar nicht so einfach. Auch wenn es für Außenstehende einfach zu sein scheint. Nach dem Motto: „Geh doch einfach raus und hab Spaß. Mach was mit Anderen und dann hast du auch wieder bessere Laune!“

Doch solche Aussagen wirken nicht. Sie können sogar eher kontraproduktiv sein. Auch, wenn die Richtung stimmt. Denn es wird ein Zusammenhang zwischen der Stimmung und dem Ausmaß der Aktivitäten vermutet. Je mehr man also macht, desto positiver ist man gestimmt.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass die therapeutischen Ansätze meist darauf gerichtet sind, dass die Kontakte zu anderen und die (Wieder-)Aufnahme von Aktivitäten gefördert werden sollen. Doch das funktioniert nur, wenn die betroffene Person nicht bereits zu tief im Schneckenhaus ist. Wenn das der Fall ist, müssen zunächst die sozialen Kompetenzen gefördert und gestärkt werden. Hier können Übungen helfen, die darauf ausgelegt sind, das Selbstvertrauen zu stärken.

Wenn das gestärkt wird, werden die sozialen Kontakte meistens wie von selbst nach und nach wieder aufgenommen. Doch Selbstvertrauen steigern klingt einfach, ist es aber nicht. Genau deswegen sollten immer entsprechend ausgebildete Fachkräfte eingeschaltet werden.

Doch grundsätzlich gilt: Wenn man erstmal eine Depression entwickelt hat, ist es schwierig aus dieser wieder „herauszukommen“. Man muss dieser also schon immer vorbeugen und das bedeutet gar nicht erst negative Denk- und Verhaltensmuster zu entwickeln!

Soziale Kontakte sind dabei das A und O, aber wiederum auch nicht alles. Wichtig ist sich seiner Denk- und Handlungsweisen bewusst zu werden und aktiv gegenzusteuern, wenn diese in negative Bahnen abdriften. Eine Liste mit ganz persönlichen Zielen kann dabei helfen. Aber diese sollte nicht zu voll sein!

Ziele sollten immer realistisch sein. Wenn es zu viele sind und sie nicht erreicht werden können, ist das nur demotivierend und kontraproduktiv. Lieber eine kurze Liste, aber dafür detailreicher: Nicht einfach nur ein Ziel aufschreiben, sondern auch die Schritte auf den Weg dorthin. Dann wird automatisch deutlich was bereits erreicht wurde. Das motiviert und beugt somit negativen Denk- und Handlungsweisen vor.