Corona und andere Krisen

überstehen

Es kann schon anstrengend sein, wenn das Treffen mit Anderen nicht mehr möglich ist. Oder es zumindest stark eingeschränkt ist:

Die Treffen finden nicht mehr in großen, bunten  Gruppen statt, sondern nur im kleinsten Kreis und dann auch immer draußen und mit Abstand. So geht viel Nähe verloren. Nähe die gebraucht wird, denn soziale Kontakte sind ein Schlüssel zum gesunden und vor allem glücklichen Leben. Doch genau diese Kontakte wurden durch Corona und die damit verbundenen Einschränkungen deutlich weniger.

 

Gerade in der Anfangszeit war es schwierig, weil alles neu und unbekannt für uns war. Man musste sich schlicht und ergreifend erst auf die Situation einstellen und sich dieser anpassen, was leider nicht immer gelingt. Bei manchen verstärkte die Corona-Krise sogar noch andere Krisen, sodass sie sich nur unter größten Schwierigkeiten darauf einstellen konnten.

Manchmal gelang es auch gar nicht. Die Zahlen belegen das. Konzentrieren wir uns auf das Beispiel der Depressionen. Vor Corona litten schätzungsweise ca. 10% aller Erwachsenen an Formen von Depressionen. Bei Kindern sind es sogar ca. 16%. Die Einschränkungen, die mit Corona einhergingen, haben dazu geführt, dass die Symptome sich verfünffacht haben. Das heißt, für Betroffene war es deutlich schwerer mit der Depression umzugehen. Doch was ist das eigentlich, eine Depression?

Kurz gesagt: Depressionen sind eine psychische Erkrankung, also eine ernstzunehmende Krankheit. Gemeinhin wird darunter eine Art von Traurigkeit verstanden und das ist in gewisser Weise auch zutreffend. Jedoch ist es keine „normale“ Traurigkeit, sondern geht weit darüber hinaus. Die Traurigkeit fühlt sich tief an, ist tief im Menschen verankert und dauerhaft vorhanden. Genau dadurch verändern Menschen mit Depressionen langfristig auch ihr Verhalten. Ja sogar ihr Denken verändert sich mit der Zeit. Sie sehen alles nur negativ, sind grundsätzlich niedergeschlagen und schwer oder gar nicht aufzuheitern. Das führt dazu, dass sich Menschen mit Depressionen nach und nach immer weiter von Freunden, Bekannten oder sogar aus dem Familienleben zurückziehen. Doch es geht weiter: Auch die Hobbys werden vernachlässigt. Sie machen allgemein weniger und haben keine Kraft mehr für Freizeitaktivitäten oder dafür allgemein etwas mit anderen zu unternehmen.

Kurzum: Es ist eine Krise, die überwunden werden muss. Denn wenn nichts dagegen gemacht wird, kann es schlimme Ausmaße annehmen. Manche Menschen mit Depressionen sind so verzweifelt, dass sie keinen Ausweg sehen und Selbstmordgedanken entwickeln. Spätestens hier muss eingegriffen werden und es sollte professionelle Hilfe gesucht werden.

Eines darf man aber nicht vergessen: Auch wenn du dich allein fühlst, bist du es nicht.  Krisen können am besten gemeinsam überwunden werden. Deswegen sollte frühzeitig mit Freundinnen oder der Familie darüber gesprochen werden. Denn mit der Hilfe von geliebten Menschen ist es einfacher sich Depressionen oder Krisen zu stellen. Und da sind wir wieder bei Corona: Denn wie sollen die eigenen Probleme anderen anvertraut werden, wenn die sozialen Kontakte stark eingeschränkt sind? Ganz einfach: Mit Anderen treffen geht immer noch, wenn auch nur im kleinen Kreis. Skypen und Telefonieren sind auch super Möglichkeiten, um mit dem Freundeskreis in Kontakt zu bleiben. Klar, das geht auch über Messenger, aber die Stimme zu hören oder sich zu sehen ist allemal besser. Und wenn selbst gerade das nicht geht: mit der Familie reden!

Und in der Zwischenzeit könnt ihr noch auf dieser Website rumschauen. Hier findet ihr kurze Texte, Tipps, Hinweise und so weiter und so fort. Alles vor dem Hintergrund: Wie kann ich Krisen überwinden? Vielleicht gibt es ja die eine oder andere Anregung, die euch oder euren Freundinnen und Freunden oder in der Familien weiterhilft.